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Lina Užukauskaitė Ingeborg Bachmanns (1926–1973) Utopieauffassung bewegt sich zwischen den Denkmodellen von Ernst Bloch (1885–1977) und Theodor W. Adorno (1903–1969). Utopie zeichnet sich bei Bachmann durch ihren Wirklichkeitsbezug, durch ihre Offenheit und Prozessualität aus und nähert sich damit der Bloch᾽schen Utopie, dem Traum nach vorn, an. Deshalb ist Utopie nie als „Ziel, sondern [als] eine Richtung aufzufassen“ (Robert Musil (1880–1942)). Ein weiteres Charakteristikum der Utopie bei Bachmann ist ihre „Negativität“ (Adorno), wodurch sie eine subversiv-kritische Wirkung entfaltet. Mit dem Utopiekonzept der Autorin und ihrer Hoffnung auf ein humanes Dasein, zu denen Schmerzerfahrungen zu rechnen sind, verbindet sich ihre (sprachbewusste) Konzeption des Schönen nach 1945. Im vorliegenden Beitrag wird diesen ästhetisch-utopischen Bedeutungen des Schönen bei Bachmann und Bloch unter Berücksichtigung von Adornos Ästhetik nachgegangen. Des Weiteren werden kurze implizite Verbindungen zwischen der in diesem Artikel dargelegten Ästhetik der Utopie und der Demokratieforschung, Erkenntnistheorie wie auch Pädagogik hergestellt.
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Die Autorin: Lina Užukauskaitė, Dr. phil. Mag., studierte Germanistik, Europäische Kunstgeschichte und Philosophie an den Universitäten Kaunas und Heidelberg. 2015/16 Promotion an der Universität Salzburg. Bis 2013 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Germanistik und Romanistik an der Vytautas Magnus Universität Kaunas. Seit 2017 Lehrbeauftragte für Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Salzburg. Seit 2018 Lehrbeauftragte an der Universität Heidelberg. 2018–2021 Forscherin an der VMU. Weitere Lehr- und Forschungsaufenthalte in Łódź, Germersheim, Freiburg, Riga, Wien und Rom. Forschungsinteressen: Literatur und Kultur des 20. und 21. Jahrhunderts (Österreich, Deutschland, Litauen), Ästhetik und Poetik, Ingeborg Bachmann, Franz Kafka, Intermedialität (Literatur – Kunst, Literatur – Musik), Filmanalyse, Literatur und Geschichte. |
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