|
|
|
Manuel Theophil Im Anschluss an den Marxismus betont Ernst Bloch die immanente Widersprüchlichkeit von Ideologien. Neben ihren Anteilen an falschem Bewusstsein erfassen sie immer auch Wirkliches; hieran kann Ideologiekritik produktiv anknüpfen, mithin – in Blochscher Terminologie – Erbschaft finden. Im Anschluss an den Versuch, Bloch ideologietheoretisch einzuordnen, soll dessen Begriff einer mittelbaren Sachlichkeit zur Auslotung des ideologiekritischen Potentials literarischer Texte genutzt werden. Erkennbar wird hierüber ein Realismus, der ideologischen Schein nicht reproduziert, sondern aufzuheben weiß, indem er Anschluss an das findet, was die Ideologie an Wirklichkeit erfasst. Um derartige Ideologiekritik in ihrer Prozesshaftigkeit beschreiben zu können, wird auf die strukturalistische Theorie einer zweistufigen Semiose zurückgegriffen.
|
|
|
![]() |
||
Der Autor: Manuel Theophil hat Germanistik, Geschichte und Komparatistik in Greifswald und Tübingen studiert. Derzeit ist er Doktorand an der Universität Koblenz-Landau mit einer Arbeit zur Ästhetik Ernst Blochs. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der marxistischen und strukturalistischen Literaturtheorie. |
||