conflict & communication online, Vol. 19, No. 1&2, 2020
www.cco.regener-online.de
ISSN 1618-0747

 

 

 

Julia Schnepf
„Heimatliebe statt Marokkaner-Diebe!“ – Rechtspopulistische Rhetorik und ihre Effekte auf In- und Out-Group-Ebene

Der zunehmende Erfolg des Rechtspopulismus zeitigt einen spürbaren Wandel des politischen Diskurses. Das führt zu der Frage, wie sich die rechtspopulistische Rhetorik auf die jeweilige nationale Eigengruppe sowie auf die durch sie als solche konstruierten Fremdgruppen auswirkt. Dabei zeigt sich ein starker Zusammenhang zwischen rechtspopulistischen Wahlkampagnen und dem Aufkommen negativer Vorurteile und Stereotype gegenüber gesellschaftlichen Minderheiten. Bei Personen aus den postulierten, ausgegrenzten Fremdgruppen bewirkt die rechtspopulistische  Diskriminierung komplementär, dass sie mit Verschlechterungen des persönlichen Wohlbefindens sowie einem Anstieg an negativen Emotionen reagieren. Insgesamt wird durch rechtspopulistische Rhetorik ein Teufelskreis aus Vorurteilen, sozialem Ausschluss und sich selbst erfüllenden Prophezeiungen bewirkt. Diesen Teufelskreis zu überwinden, ist in der heutigen Zeit als eine der zentraten Herausforderungen für demokratische Parteien, die Zivilgesellschaft und die Medien zu sehen.

 

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Die Autorin:
Julia Schnepf hat Politikwissenschaft, Psychologie und Wirtschaft an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg studiert. Sie promoviert im Bereich der politischen Psychologie an der Universität Koblenz-Landau. Ihre derzeitigen Forschungsschwerpunkte sind strukturelle und individuelle Bedingungsfaktoren (extremer) Wahlentscheidungen sowie Framing-Effekte im politischen Diskurs.
eMail: schnepf@uni-landau.de