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Marta Milena Barrios, Lina María Vega Estarita & Luis M. Gil Der 55 Jahre dauernde Konflikt mit der FARC Guerilla in Kolumbien endete 2016 mit der Unterzeichnung eines Friedensabkommens, in dessen Folge die Anzahl der Opfer sozial-politischer Gewalt substantiell zurückging. Paradoxer Weise hat dies die Sicherheit von Journalist(in)en nicht verbessert: Eine(r) wurde getötet, eine(r) zum Opfer sexuellen Missbrauchs (Medicina Legal, 2016) und 262 wurden bedroht (FLIP, 2017). In unserer qualitativen Fallstudie wurden 592 Tweets inhaltsanalytisch ausgewertet. Ziel war es, zu dokumentieren, wie Drohungen seitens eines einflussreichen politischen Akteurs zur Formierung eines Netzwerkes von verbaler Gewalt auf Twitter beigetragen haben. Die Ergebnisse zeigen, dass von einem legitimen Akteur ausgehende Angriffe auf die Pressefreiheit eine extreme und polarisierte Diskussion zwischen Partei ergreifenden Bürgern ausgelöst und weitere Drohungen und Anschuldigen provoziert haben. Versöhnliche Stimmen waren kaum zu finden.
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Zu den Autor(inn)en: Marta Milena Barrios, Ph. D. Universidad del Norte, ist Associate Professor für Journalismus in den Bachelor- und Master-Studiengängen für Kommunikationswissenschaften an der Universidad del Norte in Kolumbien. Professor Marta Barrios’ Forschungsinteressen liegen auf dem Gebiet der Beziehung zwischen Gesellschaft und Nachrichtenmedien. Ihre Forschung fukusiert die Analyse von Texten, die aus dieser Beziehung resultieren, insbesondere auf dem Gebiet von politischen Konflikten, Gender Stereotypen und des Katastrophenrisikomanagements. Ihre laufenden Forschungsprojekte untersuchen u.a. die internationale Berichterstattung über den Krieg im Irak und Leserbriefe in der kolumbianischen Presse. Lina Vega-Estarita, M.Sc Universidad del Norte, ist Kommunikationswissenschaftlerin mit professioneller Erfahrung in Medienanalyse, Meinungsforschung und Entwicklungsstudien. Sie erwarb ihren M.A.-Abschluss in Kommunikationswissenschaften an der Universidad del Norte (Kolumbien) und zuvor ihren B.A.-Abschluss an derselben Universität. Während der letzten Jahre hat sie an verschiedenen Forschungsprojekten mitgearbeitet und an internationalen Konferenzen wie ALAIC, IAMCR and Safety for Journalist Covering Conflict and Sensitive Issues teilgenommen. Während dieser Zeit hat sie ihre Arbeiten in verschiedenen Journals veröffentlicht. Darunter: Salud Uninorte, Catalan Journal of Communication & Cultural Studies, Signo & Pensamiento und Chasqui. Luis Manuel Gil, erwarb einen B.A. und M.A.-Abschlusss in Kommunikationswissenschaften und Journalismus an der Universidad del Norte (Kolumbien), sowie einen Erasmus Mundus M.A.-Abschluss in Journalismus, Medien und Globalisierung an den Universitäten Aarhus (Dänemark) und Hamburg (Deutschland). Er ist erfahren in qualitativen Untersuchungen zu Medien, virtuellen Gemeinschaften, Journalismus, Public Relations und der Entwicklung von digitalen Inhalten. In Kolumbien hat er am Colciencias Young Researcher Programm teilgenommen und war Colfuturo Scholar. In Europa wurde ihm von der Europäischen Kommission ein Erasmus+ Stipendium verliehen. |
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