conflict & communication online, Vol. 17, No. 2 2018
www.cco.regener-online.de
ISSN 1618-0747

 

 

 

Ibrahim Hazboun & Ifat Maoz
Palästinensische Journalisten wenden sich den sozialen Medien zu: Erfahrungen und Praktiken der Berichterstattung über den asymmetrischen Konflikt in Jerusalem

Die vorliegende Studie untersucht die Nutzung von Social-Media-Plattformen durch palästinensische Journalisten, die im Kontext des asymmetrischen Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern über Ereignisse in Jerusalem berichten. Basierend auf Daten aus 10 Tiefeninterviews, zeigen unsere Ergebnisse, dass Social-Media-Plattformen es Journalisten ermöglichen, einen autonomen Raum zu schaffen, um Augenzeugenberichte zugänglich zu machen und aus den Bedingungen des asymmetrischen Konflikts resultierende Einschränkungen der Berichterstattung zu vermeiden. Die Befragten sehen Social-Media-Plattformen als ein potentielles Tor zur Verbreitung alternativer Narrative sowohl in lokalen als auch in internationalen Nachrichtenmedien. Zugleich deuten unsere Ergebnisse jedoch darauf hin, dass die israelischen Behörden den Medien nach wie vor Einschränkungen der Arbeitsbedingungen von Journalisten und ihrer Berichterstattung auferlegen, die jenen entsprechen, die bereits vor Aufkommen der sozialen Medien bestanden hatten.



 

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Zu denAutoren:
Ibrahim Hazboun ist Doktorand am Department of Communication and Journalism an der Hebräischen Universität in Jerusalem. Seit 1999 als Journalist arbeitend, berichtete Hazboun über den israelisch-palästinensischen Konflikt, Friedensverhandlungen, den Libanonkrieg von 2006 und die Gaza-Kriege. Darüber hinaus berichtete er auch über andere regionale und internationale Revolutionen und Konflikte, einschließlich Ägypten, Türkei und dem Krieg in Syrien. Seine Forschungsinteressen umfassen journalistische Praktiken während Krieg und Konflikt, Narrative in Intergruppenkonflikten und neue Medien.
eMail: ihazboun@yahoo.com

Ifat Maoz ist Ordinarius und Leiter des Department of Communication and Journalism an der Hebräischen Universität. Als Sozialpsychologe erforscht Prof. Maoz Psychologie und Medien in Konflikten und Beziehungen zwischen Gruppen. Seine gegenwärtigen Forschungsinteressen umfassen die kognitive Verarbeitung sozialer und politischer Informationen, die Dynamik der Begegnung zwischen Gruppen in Konflikten, moralische und kognitive Aspekte von Konflikten, Frieden und Versöhnung, Publikumsreaktionen und kognitive Verzerrungen der Konfliktwahrnehmung.
eMail: msifat@gmail.com