conflict & communication online, Vol. 17, No. 1, 2018
www.cco.regener-online.de
ISSN 1618-0747

 

 

 

Wilhelm Kempf
Kommunikationsbarrieren in der Auseinandersetzung zwischen Unterstützern und Kritikern der israelischen Palästinapolitik

Gestützt auf Befunde des Anti-Semitism and the Criticism of Israel (ASCI) Surveys untersucht der Aufsatz die Schwierigkeiten, die einem konstruktiven Dialog zwischen Unterstützern und Gegnern der israelischen Palästinapolitik entgegenstehen. Während beide Seiten nicht tatenlos zusehen wollen, wenn vor ihren Augen Unrecht geschieht, zeichnen sich die Hardliner unter ihnen durch diametral entgegen gesetzte Grundüberzeugungen aus, so dass die kleinste Abweichung von den je eigenen Glaubenssätzen als Doppelmoral, Delegitimierung und Dämonisierung erlebt wird. Indem Natan Sharanski diese 3 Ds fälschlich zum Alleinstellungsmerkmal von antiisraelischem Antisemitismus erklärt hat, haben sich diese Kommunikationsschwierigkeiten noch weiter verschärft und sind bestens geeignet, nicht nur die Fähigkeit von Juden zu torpedieren, sich auf eine Friedenslösung mit den Palästinensern einzulassen, sondern am Ende auch dem Kampf gegen den Antisemitismus zu schaden.



 

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Zum Autor:
Wilhelm Kempf ist Professor emeritus für Psychologische Methodenlehre und Friedensforschung an der Universität Konstanz. Seit 2002 ist er Herausgeber von conflict & communication online (www.cco.regener-online.de). Seine Forschungsinteressen umfassen quantitative und qualitative Forschungsmethoden, gewaltfreie Konfliktlösung, Friedensjournalismus und die soziale Konstruktion der Wirklichkeit in den Massenmedien. Zur Zeit arbeitet er an einem Forschungsprojekt über „Israelkritik, Umgang mit der deutschen Geschichte und Ausdifferenzierung des modernen Antisemitismus”.

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