conflict & communication online, Vol. 13, No. 1, 2014
www.cco.regener-online.de
ISSN 1618-0747

 

 

 

Benyamin Neuberger & Keren-Miriam Tamam
Das Image der Amish in der New York Times im Vergleich zum Image der Haredim in Haaretz (1980–2010)

Der vorliegende Aufsatz vergleicht die Presseberichterstattung über die Beziehung zweier ultra-religiöser Gruppen, der Amish-Gemeinde in den USA und der Haredi-Gemeinde in Israel, zu ihren jeweiligen Staaten. Obwohl die Amish in Israel mitunter als „amerikanische Haredim“ bezeichnet werden, gibt es bedeutende Unterschiede zwischen den beiden Gruppen und ihrer Darstellung in den Medien. Nichtsdestotrotz gibt es aber auch hinreichend viele Ähnlichkeiten, um einen Vergleich zu rechtfertigen.
Im Wesentlichen spiegeln die Unterschiede der Berichterstattung über die beiden Gruppen in der New York Times und in Haaretz die grundlegenden Unterschiede ihrer Stellung in ihrer jeweiligen Gesellschaft und ihrer Haltung gegenüber dem Staat wider. Während die Amish die USA als „land of freedom“ akzeptieren, betrachten die Haredim Israel nicht als einen wirklich jüdischen Staat. Während sich der Dialog zwischen den Amish und ihrem Staat um bürgerliche Freiheiten und Rechtsgrundsätze dreht, leitet sich die Auseinandersetzung mit den Haredim von einer abweichenden Wahrnehmung des Charakters des israelischen Staates her. Die Haltung der Haredim gegenüber der Mehrheitsgesellschaft und dem Staat ist in großem Maße konflikthaltig und damit meilenweit entfernt von der Einstellung der Gelassenheit, die für die Amish charakteristisch ist.

 

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Zu den Autoren:
Benyamin Neuberger ist Professor emeritus für Politikwissenschaften an der Open University of Israel. Er erwarb BA- und MA-Abschlüsse in Politikwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und Afrikastudien an der Hebrew University in Jerusalem und den Titel eines PhD in Politikwissenschaften an der Columbia University in New York. Mehr als 30 Jahre lang hat er an der Open University of Israel und an der Tel Aviv-University gelehrt, als Gastprofessor außerdem an der University of Pennsylvania, am Haverford College, an University of Cape Town und an der University of Swaziland. Von 2003 bis 2005 war er Senior Associate Member des St. Antony’s College an der Universität Oxford und Gastwissenschaftler am Yarnton Centre for Jewish and Hebrew Studies in Oxford, 2011 Gastwissenschaftler an der Brandeis University und 2012 Snowden Fellow am Young Center for Anabaptist and Pietist Studies am Elizabethtown College in Pennsylvania. Seine umfangreichen Publikationen beschäftigen sich mit Nationalismus, Ethnizität, Staat und Religion, Afrika und Israel.
Adresse: The Open University of Israel, 1 University Road, Ra'anana 43107, Israel.
eMail: bennyn@openu.ac.il

Keren-Miriam Tamam erwarb ihren PhD-Titel in Medien und Nahoststudien an der Hebrew University (2010). Sie besitzt ebenfalls zwei MA-Abschlüsse, den einen in Nahoststudien von der Tel Aviv University (2003) und den anderen in Medien und Journalismus von der Hebrew University (2006). Seit 2000 war Dr. Tamam an vielen Forschungen über verschiedene Aspekte der Berichterstattung über „die anderen“ in verschiedenen politischen Konflikten beteiligt. Seit 2006 ist sie in der akademischen Lehre aktiv.
eMail: tkeren@mscc.huji.ac.il