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Denise Sommer &
Georg Ruhrmann Basierend auf dem
Framing-Ansatz werden Kontext und Strukturen der TV-Nachrichtenberichterstattung
über Minderheiten untersucht. Innerhalb des letzten Jahrzehnts hat
sich der politische Diskurs über Standards und Absichten von Integration
dramatisch geändert. Im Mittelpunkt der Studie stehen deshalb Facetten
der Zielformulierung (graduell versus absolut). Eine Stichprobe von 285
TV-Nachrichten über Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland
wird auf implizite thematische Strukturen und politische Zielformulierungen
hin analysiert. Die Clusteranalyse ergibt vier Nachrichten-Frames: Kriminalität,
Migrationspolitik, Kulturelle Nähe und Terrorismus-Risiko. Sie weisen
darauf hin, dass das öffentliche Bild von Menschen mit Migrationshintergrund
als relevante Minderheitsgruppen in Deutschland weiterhin negativ und
implizit verzerrt bleibt. Das zeigt sich in der großen Häufigkeit
von Risikokommunikation über mutmaßliche Terrorpläne sowie
der vorherrschenden Formulierung absoluter Ziele anstatt gradueller. Die
Integration des Framing-Ansatzes sowie der spezifischen Zielformulierungen
erweist sich theoretisch und methodisch als fruchtbar, um den aktuellen
medialen Integrationsdiskurs genau zu erfassen. |
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Georg Ruhrmann ist
Inhaber des Lehrstuhls für "Grundlagen der medialen Kommunikation
und der Medienwirkung" am Institut für Kommunikationswissenschaft
an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Forschungsinteressen:
Inhaltsanalyse, Krisenkommunikation, Medien und Migration. |
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