conflict & communication online, Vol. 9, No. 1, 2010
www.cco.regener-online.de
ISSN 1618-0747

 

 

 

Franziska Oehmer
Aggressor oder Opfer? Wie die Antagonisten des Libanonkriegs von 2006 in der deutschen Presse konstruiert wurden

Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Strukturen und Muster der Berichterstattung über die Akteure des Libanonkrieges 2006 der deutschen überregionalen Tageszeitungen "Welt", "Süddeutsche Zeitung" und "Tageszeitung" zu identifizieren. Forschungsleitend waren folgende Fragen: Welcher Akteur wird vornehmlich in der Täter-, welcher in der Opferrolle dargestellt und gibt es Unterschiede zwischen den verschiedenen Presseorganen? Die Ergebnisse der quantitativen Inhaltsanalyse zeigen, dass Israel nicht nur am häufigsten in der Täter-, sondern auch überwiegend in der Opferrolle dargestellt wird. Am zweithäufigsten werden Akteure der Hizbollah mit der Täterrolle assoziiert. Libanesische Akteure werden hingegen kaum als Täter kontextualisiert. Sie werden, nach den israelischen Akteuren, am zweithäufigsten in der Opferrolle charakterisiert. Die Analyse konnte Unterschiede zwischen den drei Tageszeitung ausmachen.

 

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Zur Autorin:
Franziska Oehmer M.A. studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Politikwissenschaft und Neuere deutsche Literatur and der Freien Universität Berlin und als Stipendiatin an der Indiana University Bloomington, USA. Seit Dezember 2008 ist sie als wissenschaftliche Assistentin am Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich tätig. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen die Kriegs-und Krisenberichterstattung, die politische Kommunikation sowie die Organisationsforschung.

Adresse: Universität Zürich, Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung, Andreastrasse 15, CH-8050 Zürich.
eMail: f.oehmer@ipmz.uzh.ch