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Jake Lynch
Der Friedensjournalismus und seine Gegner
Anliegen des Autors
ist es, auf die Kritik an den Konzepten des Friedensjournalismus von Seiten
des Journalisten David Loyn und des Medienwissenschaftlers Thomas Hantizsch
zu antworten, indem er auf eigene Erfahrungen in Journalismus und Friedensforschung
zurückgreift.
Der Autor argumentiert, dass konventionelle Journalisten, wie Loyn, die
Trennlinien innerhalb der Friedensjournalismus-Debatte oft falsch ziehen,
da sie zu sehr auf Realismus und Faktenhaltigkeit der Nachrichten fixiert
sind.. Damit werden zugleich einige der wichtigsten Forschungsergebnisse
aus der Journalismus- und Kommunikationsforschung ignoriert.
Auf der anderen Seite argumentieren Wissenschaftler, wie Hanitzsch, dass
die konventionelle Art der Berichterstattung akkurater und funktionaler
sei als friedensjournalistische Ansätze, indem sie wichtige Ergebnisse
der Friedensforschung bewusst ausklammern.
Die Tatsache, dass die friedensjournalistischen Leitlinien und Konzept
aus den Ergebnissen der Friedens - und Konfliktforschung abgeleitet wurden,
während man sich in der konventionelle Nachrichtenindustrie häufig
an nicht-empirischen Konventionen orientiert, spricht jedoch für
die Anwendung des Friedensjournalismus in der Berichterstattung über
Konflikte.
Ein weiterer Vorwurf an den Friedensjournalismus besteht darin, er beruhe
auf einem rein individualistischen Modell journalistischer Arbeit und
schenke den realen Arbeitsbedingungen, mit denen Reporter und Herausgeber
konfrontiert sind, zu wenig Beachtung.
Diesem Argument begegnet der Autor, indem er die praktischen Bedingungen
zwar als handlungsleitende, jedoch nicht als komplett determinierende
Einflussfaktoren anerkennt.
Abschließend werden die potentiellen Leistungen des Friedensjournalismus
hervorgehoben, welche unter anderem in seinen Beiträgen zur Mobilisierung
sozialer Ressourcen und Anstößen zu strukturellen Reformen
liegen, so wie in der Umsetzung existierender reformatorischer Konzepte.
Zusammenfassend wird festgestellt, dass die konventionelle Journalismusforschung
den Ergebnissen der Friedensforschung zu wenig Aufmerksamkeit widmet und
daraus abgeleitete pragmatische Konventionen dem Anspruch eines friedensorientierten
Bezugsrahmens der Berichterstattung nicht gerecht werden.
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Zum Autor:
Jake Lynch ist Professor am Centre for Peace and Conflict Studies an der
University of Sydney. Er ist Gründungsmitglied der Peace Journalism
Commission der International Peace Research Association und der Peace
Journalism Group des Toda Institute for Peace and Policy Research.
Als Journalist war er tätig als Nachrichtensprecher für BBC
World television, als politischer Korrespondent bei Sky News
und als Sydney-Korrespondent der Londoner Tageszeitung Independent.
Er veröffentlichte verschiedene Bücher, Buchkapitel und Studienartikel,
so wie zahlreiche Kommentare und Diskussionsbeiträge zum Thema Friedensjournalismus.
Adresse: Centre for
Peace and Conflict Studies, Mackie Building K01, University of Sydney,
NSW 2006, Australia
eMail: jake.lynch@arts.usyd.edu.au,
Website: http://www.arts.usyd.edu.au/centres/cpacs/
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