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Dov Shinar
Epilog: Friedensjournalismus eine Bestandsaufnahme
Ziel dieses Artikels
ist es, die von der Toda Peace Journalism Group veröffentlichten
Artikel (cco, 4/2 2005; 5/2 2006; 6/1, 2007)) in einem gemeinsamen Rahmenmodell
überblicksartig darzustellen. Hierbei soll es nicht darum gehen die
einzelnen Argumente zu wiederholen, sondern vielmehr die interessierte
Leserschaft zur Weiterentwicklung der Ideen anzuregen.
Die Kritik an der konventionellen Konfliktberichterstattung in den Medien
und die entsprechenden Forderungen an den Friedensjournalismus dienen
als übergeordneter inhaltlicher Rahmen. Insbesondere werden die wissenschaftlichen
und anwendungsbezogenen Bedingungen des Friedensjournalismus analysiert,
Möglichkeiten der Verbesserung und Weiterentwicklung friedensjournalistischer
Konzepte dargestellt und eine Strategie zur praktischen Weiterentwicklung
angeboten.
Ausgehend von der Prämisse, dass der Friedensjournalismus - in Abgrenzung
zur konventionellen Berichterstattung - durch eine verantwortungsvolle
und gewissenhafte mediale Darstellung von Konflikten definiert ist, wird
dieser in der Schlussfolgerung einer kritischen Evaluation unterzogen
und es wird die Notwendigkeit einer Konzeptualisierung des Friedensjournalismus
betont.
Auf diese Diskussion folgen konkrete Handlungsvorschläge, wie z.B.
weitere Professionalisierung des Friedensjournalismus, Diskussion journalistischer
Werte und eine Öffnung für neue Perspektiven innerhalb der Friedensforschung.
Neben den Forderungen an den Friedensjournalismus widmet sich der Autor
aber auch den aktuellen Problemen in der Umsetzung und Verbreitung friedensjournalistischer
Konzepte. In diesem Rahmen erfolgt auch eine Debatte des Objektivitätsproblems
und der Versuch alternative Normen zu finden.
Die wissenschaftlichen und pragmatischen Erwägungen werden abschließend
in der Forderung nach klarerer Formulierung von Konzepten und klareren
Regeln zur Anwendung von Methoden zusammengefasst. Weiterhin wird angeregt
durch das Aufzeigen überzeugender Argumente den Friedensjournalismus
unter Journalisten populärer und die Öffentlichkeit durch einen
entsprechenden Mediendiskurs auf die Werte des Friedensjournalismus aufmerksam
zu machen, so wie die Beeinflussung der Berichterstattung durch Interessen
der Herausgeber in der Praxis zu durchbrechen.
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Zum Autor:
Dov Shinar, Ph.D., ist Professor an der School of Communication
und Vorsitzender des Research Center on War and Peace Coverage
am Netanya Academic College, Israel; Forschungsleiter der Forschungsgruppe
für Friedensjournalismus des Toda Institute for Global Peace and
Policy Research; Professor Emeritus der Concordia University,
Montreal, und der Ben-Gurion Universität, Israel. Seine
Forschungsinteressen beinhalten internationale Kommunikation, Medienberichterstattungen
über Krieg und Frieden, soziokulturelle Dimensionen von Kommunikationstechnologien,
technischer Fortschritt im Medienbereich. Weiterhin kollektive Identitäten
im medialen Kontext, institutioneller Wandel, mediale Erziehung sowie
Medien und soziale Gruppen/Minderheiten.
Adresse: School of
Communication, Netanya Academic College, 1, University Street, Kiryat
Yitzhak Rabin, Netanya 42365, Israel
eMail: shinard@barak.net.il
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