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Robert A. Hackett Als Beitrag zur Beurteilung
der Chancen für die Realisierung friedensjournalistischer Prinzipien
in der Praxis berücksichtigt dieser Artikel drei konzeptionelle Modelle
zur Untersuchung des Verhältnisses zwischen Journalismus und anderen
Machtinstitutionen und -beziehungen. Das Propagandamodell von Herman und
Chomsky beschreibt effizient einige Methoden der Beeinflussung von Journalismus
durch Staat und Kapital. Es birgt aber die Gefahr, reduktionistisch und
funktionalistisch zu sein. Das Modell der "Hierarchie der Einflüsse"
von Shoemaker und Reese ermöglicht die Beurteilung der Positionen
für und gegen Friedensjournalismus auf jeder seiner fünf Faktorstufen.
Bei beiden Modellen besteht das Risiko, die Spezifität und Kohärenz
von Journalismus als kulturelle Praxis und Form der Wissensproduktion
zu verdecken. Pierre Bourdieus Vorstellung von Journalismus als relativ
autonomes institutionelles Gebiet hat den Vorteil, konzeptionellen Raum
sowohl für strukturelle Einflüsse von und auf Nachrichtenmedien
als auch für die Tätigkeit und Kreativität von Journalisten
zu gewährleisten. Die drei Modelle tragen gemeinsam dazu bei, Aufgaben,
Herausforderungen und potentielle Strategien für die Bewegung des
Friedensjournalismus aufzuzeigen. |
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Adresse: School
of Communication, Simon Fraser University, Burnaby BC Canada |
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