conflict & communication online, Vol. 20, No. 2, 2021
www.cco.regener-online.de
ISSN 1618-0747

 

 

 

Volker Schneider
Ernst Blochs „Neue Mathesis“ als Vademecum für widerständische Aktivität

Widerstand und Engagement benötigen Orientierung, denn ein eher allgemeines, heterogenes Unbehagen reicht zur notwendig fundamentalen Änderung nicht hin. Die planetaren Grenzen sind offensichtlich, das Beharrungsvermögen der „negativen Kräfte“ verhindert dauerhaft ein „echtes und relevantes“ Nachdenken und Tun.
Kaufmännisch-bilanzierendes Denken und die darauf basierende Technologie hat diese Welt im Griff. Die Einschreibungen in die Gehirne übertragen die binäre Codierung ins unbewusste Denken.
Ernst Bloch entwickelte im Rahmen seiner Ontologie des Noch-Nicht-Seins den Begriff einer offenen, unabgeschlossenen Materie. Unser Stoffwechsel mit der Natur auf diesem Planeten und unsere Gesellschafts- und Wirtschaftsordnungen haben eklatante Mängel, die ein dringendes Bedürfnis nach Veränderung und Widerstand hervorrufen. Blochs „Neue Mathesis“ liefert die Grundlage für das erforderliche, fundamental neue Denken, das es ermöglicht, die bestehende Destruktion zu stoppen und widerständische Aktivitäten eines Individuums dauerhaft anzuleiten. Es begleitet die Selbstermächtigung und bindet Theorie untrennbar an Praxis als dialektischer Partner für widerständische Aktivität.


 

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Der Autor:

Volker Scneider, geb. 1954, Studium der Anglistik, Geschichte, Kunstgeschichte und Philosophie, seit 1982 Unternehmer und international tätiger Unternehmensberater, langjähriges Mitglied und Sprecher der Ernst-Bloch-Assoziation. Arbeitsgebiete: Gehirnforschung, Erkenntnistheorie, Leibniz, Hegel, Marx, Blochs Begriff der Substanz. Projekt: Neue Mathesis
Anschrift: Hofsteder Str. 29, D-44791 Bochum
eMail: v.schneider@ims-consult.com
Website: https://ernst-bloch-assoziation.de/