conflict & communication online, Vol. 17, No. 1, 2018
www.cco.regener-online.de
ISSN 1618-0747

 

 

 

Jake Lynch
Wie ich zu Friedensjournalismus und dem akademischen Boykott Israels stehe

In Antwort auf Kempf’s (2016) Essay über “Gefahren des Friedensjournalismus” legt der Autor dar, dass Friedensjournalismus stets als ein Weg zur Erfüllung der journalistischen Aufgabe einer tatsachengetreuen Berichterstattung verfochten wurde, und bestreitet, dass er gleichbedeutend mit der Forderung nach irgendeiner Form von Meinungsjournalismus und/oder Aktivismus sei. Akademiker, die von der palästinensischen Zivilgesellschaft aufgefordert sind, institutionelle Verbindungen mit dem israelischen Hochschulsystem zu boykottieren, befinden sich dagegen in einer anderen Situation. Sie stehen vor der Wahl, entweder an diesen Verbindungen zu teilzuhaben und damit unbeabsichtigt zu Komplizen der israelischen Besatzungspolitik zu werden, oder sich dem Boykott anzuschließen, der als eine Form der Druckausübung auf Israel zu verstehen ist, die Verletzung internationaler Menschenrechte zu beenden und einen gerechten Frieden mit den Palästinensern auszuhandeln.



 

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Zum Autor:
Jake Lynch ist Associate Professor und Leiter des Department of Peace and Conflict Studies an der University of Sydney. 2017 erhielt er für seine 20-jährige Arbeit auf dem Gebiet des Friedensjournalismus den Luxembourg Peace Prize. Vor seiner akademischen Karriere arbeitete er als professioneller Journalist, genauer als politischer Korrespondent für Sky News, als Korrespondent des Independent in Sydney und schließlich als Nachrichtensprecher für BBC World Television News.

eMail: jake.lynch@usyd.edu.au