conflict & communication online, Vol. 16, No. 2, 2017
www.cco.regener-online.de
ISSN 1618-0747

 

 


Editorial

 

 

 

Im letzten Heft von conflict & communication online hatten wir eine Pressemitteilung zur Kündigung des Bankkontos der Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost e.V. (JS) durch die Bank für Sozialwirtschaft dokumentiert. Nachdem beide Seiten ihre Standpunkte ausgetauscht haben, hat diese unerfreuliche Affäre ein konstruktives Ende genommen, wozu wir erneut eine Pressemitteilung der JS dokumentieren, in der klargestellt wird, dass ihre Unterstützung der BDS-Bewegung durch deren gewaltfreie und politische Orientierung begründet ist und die JS im Einklang mit Beschlüssen der Vereinten Nationen ausschließlich Aktivitäten unterstützt, die auf ein Ende der israelischen Besatzungspolitik drängen und auf die Verwirklichung gleicher Rechte für Israelis und Palästinenser zielen, nicht aber gegen die Existenz des Staates Israel gerichtet sind.
Weiters setzen wir einen Link auf den bedauerlicherweise recht einseitig geratenen und teilweise fehlerhaften Bericht des Unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus an die Deutsche Bundesregierung und verlinken mit einem, in der Wochenzeitung Die Zeit erschienenen, Kommentar, in dem der frühere israelische Botschafter in Deutschland, Shimon Stein, und der in Tel Aviv lehrende, israelische Historiker Moshe Zimmermann sich kritisch mit dem Bericht auseinandersetzen und davor warnen: „Wer ‚Antisemitismus’ ruft, wo keiner ist, der schadet dem Kampf gegen Antisemitismus“.
Außerdem dokumentieren wir eine Pressemitteilung des Internationalen Versöhnungsbundes, in dem ein sofortiger Abschiebestopp nach Afghanistan, die Erleichterung und Beschleunigung des Familiennachzuges, die Anerkennung von Kriegsdienstverweigerung und Desertation als Asylgrund sowie ein Bleiberecht für Roma und Sinti in Deutschland gefordert wird.

Berlin, im Oktober 2017

Wilhelm Kempf


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