conflict & communication online, Vol. 10, No. 1, 2011
www.cco.regener-online.de
ISSN 1618-0747

 

 

 

Johannes Kopf-Beck
Menschenrechtsorientierung und moderner Antisemitismus

Die Erscheinungsformen von Antisemitismus in Deutschland haben sich seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs verändert. Während sich Antisemitismus klassischerweise durch offene rassistische Elemente äußerte, zeigt er heute eher subtile und latente Facetten. In welchem Zusammenhang stehen diese modernen Facetten wie z.B. sekundärer Antisemitismus, latenter Antisemitismus und Kritik an Israel mit Menschenrechtsorientierung?
Auf Basis einer Expertenbefragung und einer Vorstudie wurde die Skala Menschenrechtsorientierung entwickelt, die sich in die Subskalen Endorsement, Application, Restriction und Willingness gliedert. In der anschließenden Haupterhebung wurden neben der Menschenrechtsorientierung auch moderne Formen des Antisemitismus bei 304 TeilnehmerInnen erfasst.
Der vorliegende Artikel stellt die entwickelte Skala vor und diskutiert die Ergebnisse der Erhebung unter besonderer Berücksichtigung des Zusammenhangs der beiden Phänomene. Außerdem werden Schlussfolgerungen herausgearbeitet, inwieweit die Ergebnisse eine Überarbeitung der Konzepte des sekundären Antisemitismus wie auch der Kritik an Israel notwendig erscheinen lassen.

 

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Zum Autor:
Dipl. Psych. Johannes Kopf-Beck studierte Psychologie, Politikwissenschaft und Theologie an der Universität Bamberg (Deutschland) und am Trinity College Dublin (Irland). Seit November 2010 ist er Forschungsassistent in der Projektgruppe Friedensforschung an der Universität Konstanz. Spezielle Interessen: Vorurteile sowie politische Einstellungen und deren Verbindung zur Sozial- und Persönlichkeitspsychologie.

Adresse: Universität Konstanz, Fachbereich Psychologie. 78457 Konstanz, Deutschland.
eMail: johannes.kopf-beck@uni-konstanz.de