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Johannes Kopf-Beck
Menschenrechtsorientierung und moderner Antisemitismus
Die Erscheinungsformen
von Antisemitismus in Deutschland haben sich seit dem Ende des Zweiten
Weltkriegs verändert. Während sich Antisemitismus klassischerweise
durch offene rassistische Elemente äußerte, zeigt er heute
eher subtile und latente Facetten. In welchem Zusammenhang stehen diese
modernen Facetten wie z.B. sekundärer Antisemitismus, latenter
Antisemitismus und Kritik an Israel mit Menschenrechtsorientierung?
Auf Basis einer Expertenbefragung und einer Vorstudie wurde die Skala
Menschenrechtsorientierung entwickelt, die sich in die Subskalen Endorsement,
Application, Restriction und Willingness gliedert.
In der anschließenden Haupterhebung wurden neben der Menschenrechtsorientierung
auch moderne Formen des Antisemitismus bei 304 TeilnehmerInnen erfasst.
Der vorliegende Artikel stellt die entwickelte Skala vor und diskutiert
die Ergebnisse der Erhebung unter besonderer Berücksichtigung des
Zusammenhangs der beiden Phänomene. Außerdem werden Schlussfolgerungen
herausgearbeitet, inwieweit die Ergebnisse eine Überarbeitung der
Konzepte des sekundären Antisemitismus wie auch der Kritik
an Israel notwendig erscheinen lassen.
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Zum Autor:
Dipl. Psych. Johannes Kopf-Beck studierte Psychologie, Politikwissenschaft
und Theologie an der Universität Bamberg (Deutschland) und am Trinity
College Dublin (Irland). Seit November 2010 ist er Forschungsassistent
in der Projektgruppe Friedensforschung an der Universität Konstanz.
Spezielle Interessen: Vorurteile sowie politische Einstellungen und deren
Verbindung zur Sozial- und Persönlichkeitspsychologie.
Adresse: Universität
Konstanz, Fachbereich Psychologie. 78457 Konstanz, Deutschland.
eMail: johannes.kopf-beck@uni-konstanz.de
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