conflict & communication online, Vol. 8, No. 1, 2009
www.cco.regener-online.de
ISSN 1618-0747

 

 

 

Maren Stuntebeck
Bundeswehreinsätze im Ausland – der Einfluss von Medienframes auf die Einstellung der Rezipienten und die Rolle der mentalen Modelle

Die vorliegende Untersuchung befasst sich mit dem Einfluss von unterschiedlich geframten Nachrichtenartikeln über den sogenannten "Totenschädel-Skandal" auf die Befürwortung von Bundeswehreinsätzen im Ausland. In einem Fragebogen-Experiment wurden 267 studentische Teilnehmer auf zwei Experimentalgruppen aufgeteilt, die entweder einen positiv oder einen negativ geframten Nachrichtenartikel erhielten. Die Befürwortung von Auslandseinsätzen der Bundeswehr wurde vor und nach dem Lesen des Artikels erhoben, um zu überprüfen, ob sich ein Medienwirkungseffekt zeigt und wie sich die Medien-Frames auswirken.
Die Ergebnisse der Analysen konnten einen Einfluss der Medienberichte auf die Befürwortung von Bundeswehreinsätzen im Ausland bestätigen. Die Einsätze wurden nach dem Lesen der Texte stärker abgelehnt als zuvor. Framing-Effekte konnten jedoch nur vereinzelt nachgewiesen werden. Die Leserinnen und Leser übernahmen die angebotenen Interpretationsrahmen nicht passiv, sondern setzten sich aktiv damit auseinander. Ihre mentalen Frames hatten einen stärkeren Einfluss als die Medien-Frames.

 

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Zur Autorin:
Maren Stuntebeck, geboren 1980 in Lüdenscheid/NRW. 2000-2007 Studium der Psychologie an der Philipps-Universität Marburg und der Universität Leipzig. 2005 Forschungspraktikum in der AG Friedenspsychologie der Universität Konstanz.

Adresse: Braustr. 27, 04107 Leipzig
eMail: Maren_Stuntebeck@web.de