conflict & communication online, Vol. 6, No. 1, 2007
www.cco.regener-online.de
ISSN 1618-0747

 

 

 

Rune Ottosen
Die Bedeutsamkeit von Bildern für den Friedensjournalismus: Eine Fallstudie anhand Norwegens größter Tageszeitung

Der vorliegende Aufsatz widmet sich der Bedeutung visuell-bildhafter Darstellungen innerhalb friedensjournalistischer Konzepte. Der Autor kritisiert, dass in Studien zur Bedeutung sprachlicher resp. bildhafter medialer Reize auf die menschliche Informationsverarbeitung, die Einflüsse von Bildern häufig unterschätzt werden.
Erfahrungen wie die Diskussionen um die Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen in der Zeitung Jyllands-Posten, belegen die Kraft von Bildern in einer globalisierten und digitalisierten medialen Welt.
In der vorliegenden Untersuchung wurden die Berichterstattungen von Norwegens größter Tageszeitung Verdens Gang (VG) über Colin Powells Auftritt vor dem UN Sicherheitstribunal angesichts des bevorstehenden Irakkrieges 2003 sowie über den Angriff amerikanischer Truppen auf die irakische Stadt Fallujah (November 2004) als Fallstudien analysiert.
Der Autor konnte zeigen, dass durch eine stärkere Beachtung der visuellen Elemente der Kriegsberichterstattung, wie z.B. Grafiken oder Fotos, der Friedensjournalismus bzw. ein kritischer Journalismus in Konfliktsituationen in seiner Aussagekraft verstärkt werden kann. Aus der Gegenüberstellung der VG-Berichterstattung über den Angriff auf Fallujah und der intensiven empathischen Berichte über die Tsunami-Katastrophe in Asien einen Monat später, wird das Fazit gezogen, dass die Nutzung neuer digitaler (Bild)medien auch für die Weiterentwicklung des Friedensjournalismus sinnvoll wäre.

 

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Zum Autor:
Rune Ottosen, geb. 1950, Cand. polit. in Political Science (University of Oslo, 1984), BA in Journalism (Norwegian College of Journalism, 1973) war als Journalist für verschiedene Medien tätig (1977-84); Lektor und Forschungsmitarbeiter am Norwegian College of Journalism (1984-88); Information Director und Forschungsmitarbeiter am International Peace Research Institute Oslo (PRIO) (1989-92); Forschungsmitarbeiter der Norwegian Federation of Journalists (1993-95); Außerordentlicher Professor an der Faculty of Journalism, Library and Information Science, Oslo College, seit 1996; Professor in der selben Institution seit 1999. Darüber hinaus ist Ottosen Vorsitzender der Norwegian Association of Non-Fiction Authors and Translators.
Als Autor verfasste er eine Reihe von Büchern und Artikeln sowohl über die Geschichte des Journalismus, als auch über die Beziehung zwischen Journalismus und Krieg. Aktuelle Buchpublikationen: Journalism and the New World Order, Vol. I. Gulf War, National News Discourses and Globalization (ed. with Stig-Arne Nohrstedt, 2000); Kosovokonflikten, medierna och medlidandet (The Kosovo Conflict, Media and Compassion, 2002).

eMail: Rune.Ottosen@jbi.hio.no