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Rune Ottosen
Die Bedeutsamkeit von Bildern für den Friedensjournalismus: Eine
Fallstudie anhand Norwegens größter Tageszeitung
Der vorliegende Aufsatz
widmet sich der Bedeutung visuell-bildhafter Darstellungen innerhalb friedensjournalistischer
Konzepte. Der Autor kritisiert, dass in Studien zur Bedeutung sprachlicher
resp. bildhafter medialer Reize auf die menschliche Informationsverarbeitung,
die Einflüsse von Bildern häufig unterschätzt werden.
Erfahrungen wie die Diskussionen um die Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen
in der Zeitung Jyllands-Posten, belegen die Kraft von Bildern in
einer globalisierten und digitalisierten medialen Welt.
In der vorliegenden Untersuchung wurden die Berichterstattungen von Norwegens
größter Tageszeitung Verdens Gang (VG) über Colin
Powells Auftritt vor dem UN Sicherheitstribunal angesichts des bevorstehenden
Irakkrieges 2003 sowie über den Angriff amerikanischer Truppen auf
die irakische Stadt Fallujah (November 2004) als Fallstudien analysiert.
Der Autor konnte zeigen, dass durch eine stärkere Beachtung der visuellen
Elemente der Kriegsberichterstattung, wie z.B. Grafiken oder Fotos, der
Friedensjournalismus bzw. ein kritischer Journalismus in Konfliktsituationen
in seiner Aussagekraft verstärkt werden kann. Aus der Gegenüberstellung
der VG-Berichterstattung über den Angriff auf Fallujah und der intensiven
empathischen Berichte über die Tsunami-Katastrophe in Asien einen
Monat später, wird das Fazit gezogen, dass die Nutzung neuer digitaler
(Bild)medien auch für die Weiterentwicklung des Friedensjournalismus
sinnvoll wäre.
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Zum Autor:
Rune Ottosen, geb. 1950, Cand. polit. in Political Science (University
of Oslo, 1984), BA in Journalism (Norwegian College of Journalism, 1973)
war als Journalist für verschiedene Medien tätig (1977-84);
Lektor und Forschungsmitarbeiter am Norwegian College of Journalism (1984-88);
Information Director und Forschungsmitarbeiter am International Peace
Research Institute Oslo (PRIO) (1989-92); Forschungsmitarbeiter der Norwegian
Federation of Journalists (1993-95); Außerordentlicher Professor
an der Faculty of Journalism, Library and Information Science, Oslo College,
seit 1996; Professor in der selben Institution seit 1999. Darüber
hinaus ist Ottosen Vorsitzender der Norwegian Association of Non-Fiction
Authors and Translators.
Als Autor verfasste er eine Reihe von Büchern und Artikeln sowohl
über die Geschichte des Journalismus, als auch über die Beziehung
zwischen Journalismus und Krieg. Aktuelle Buchpublikationen: Journalism
and the New World Order, Vol. I. Gulf War, National News Discourses and
Globalization (ed. with Stig-Arne Nohrstedt, 2000); Kosovokonflikten,
medierna och medlidandet (The Kosovo Conflict, Media and Compassion, 2002).
eMail: Rune.Ottosen@jbi.hio.no
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