conflict & communication online, Vol. 5, No. 2, 2006
www.cco.regener-online.de
ISSN 1618-0747

 

 

 

Samuel Peleg
Friedensjournalismus aus der Sicht der Konflikt-Theorie: Analyse und Praxis

Friedensjournalismus stellt einen mutigen Versuch dar, die Rolle von Journalisten, die über Konflikte berichten, neu zu definieren und sie zu rekonstruieren. Als neues Forum des Wissens baut Friedensjournalismus auf verschiedenen Theorien und Disziplinen auf, um seine Gültigkeit und Anwendbarkeit zu stärken. Eine Hauptquelle, auf die sich Friedensjournalismus stützen kann, um sowohl seinen analytischen als auch seine normativen Anspruch abzusichern, ist die Konflikttheorie. Dieser Artikel zeigt, wie verschiedene Erkenntnisse der Konflikttheorie Friedensjournalismus transparenter und zu einem wirkungsvollen Werkzeug in der Hand von Reportern und ihren Lesern machen können, um die Sinnlosigkeit von Konflikten zu realisieren und deren Lösung herbeizuführen. Noch spezifischer behandelt dieser Artikel die Vorstellung der Medien als dritte Partei in Konflikten. Die dritte Partei fungiert als Moderator der Kommunikation bzw. als Vermittler oder Schlichter zwischen den zwei rivalisierenden Parteien. Wir behaupten, dass Friedensjournalismus als dritte Partei die Chancen für Lösung und Versöhnung am besten erhöhen kann, indem er die Normen und Gewohnheiten der Konfliktberichterstattung ändert. Dies wird kurz und bündig anhand dreier Fallstudien langwieriger Konflikte dargestellt, welche aus der Sicht der Konflikttheorie beschrieben werden. Indem reguläre Zeitungsberichterstattung Friedensjournalismus gegenübergestellt wird, werden die Vorzüge des letzteren aufgedeckt.

 

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Zum Autor:
Samuel Peleg ist Professor für "Political Communications and Political Violence" an der Universität Tel-Aviv. Er ist außerdem Akademischer Direktor des "Strategic Dialogue Centers" am Netanya College. Er hat Bücher und Artikel in verschiedenen Zeitschriften veröffentlicht. Zu seinen jüngsten Buchveröffentlichungen gehören Wenn Worte töten könnten: das Versagen des politischen Diskurses in Israel. Jerusalem: Academon Books, 2003 (in Hebräisch); Zealotry and Vengeance: Quest of a Religious Identity Group. Lanham MD: Lexington Books, May, 2002; und Verbreitung des Zorns Gottes: Von Gush Emunim bis Rabin Square. Hakibutz Hameuhad, Tel Aviv, 1997 (in Hebräisch). S. Peleg schreibt häufig für die Israelische Presse und ist sehr aktiv in zivilgesellschaftlichen Organisationen in Israel. Er ist Berater mehrerer Regierungsministerien und engagiert sich gemeinsam mit Palästinensischen WissenschaftlerInnen und AktivistInnen in der Friedensforschung.

eMail: pelegmt@inter.net.il